Die letzten Sperrzonen in Niederösterreich und dem Burgenland wurden aufgehoben, kleinere Grenzübergänge zu Ungarn und der Slowakei öffneten wieder. Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner (Grüne) zeigte sich erfreut, dass ein Übergreifen der Seuche verhindert werden konnte. 49 Tage lang gab es die Maßnahmen, das sei eine lange Zeit für die Mitarbeiter der Baudirektion des Landes, die Tierärzte, die Polizei und das Bundesheer gewesen.
Auch die Pendler mussten Grenzsperren und Wartezeiten in Kauf nehmen. „Aber es hat sich ausgezahlt“, Tausenden Tieren konnte dadurch das Leben gerettet werden, so Haider-Wallner, die ihnen allen dankte. „Der Aufwand war enorm und der Einsatz vorbildlich.“
Insgesamt seien 681 Fahrzeuge und 700 Personen an den Grenzen zurückgewiesen worden, bilanzierte das Innenministerium am Mittwoch. In zehn bedenklichen Fällen gab es eine Verständigung an die zuständige Bezirksverwaltungsbehörde. Insgesamt standen laut Ministerium mehr als 300 Exekutivbedienstete im Grenzeinsatz.
Über 11.000 Tiere im Burgenland wurden untersucht
Von 2. April bis 20. Mai wurden durch 20 Amtstierärztinnen und -tierärzte sowie 19 von der Veterinärdirektion bestellte Seuchenärztinnen und -ärzte in der Überwachungs- und weiteren Sperrzone insgesamt in mehr als 650 Betrieben klinische Untersuchungen und Kontrollen durchgeführt. Über 11.000 Tiere wurden untersucht und beprobt und 1.631 Betriebskontrollbesuche durchgeführt. Diese ergaben keine Hinweise auf eine MKS-Infektion.
„Es war eine schwierige Zeit, aber von nix kommt nix“, stellte die Landeshauptmann-Stellvertreterin fest und appellierte an die Bevölkerung, weiter Vorsicht walten zu lassen, denn nun sei die Maul- und Klauenseuche in der Türkei aufgetreten. Auf die Einfuhr von Fleisch und Rohmilch sollte daher weiter verzichtet werden.
Kosten der Maßnahmen noch nicht zu beziffern
Die Mitarbeiter der Baudirektion wiederum errichteten im Burgenland 13 Seuchenteppiche an Landesstraßen-Grenzübergängen und in Kooperation mit der ASFINAG sieben Seuchenteppiche an den beiden Autobahngrenzübergängen Kittsee und Nickelsdorf. Betrieben wurden die Seuchenteppiche durch die Baudirektion und das Bundesheer.
Dabei wurden rund 40.000 Liter konzentrierte Ameisensäure zu 800.000 Litern vierprozentiger Lösung vermischt und diese dann aufgebracht, sagte Landesrat Heinrich Dorner (SPÖ) und sprach angesichts des Abbaus der Seuchenteppiche und der Aufhebung der Sperren an den 21 kleinen Grenzübergängen von einem „guten Tag“.
Seitens des Bundesheeres waren insgesamt 84 Soldaten im Assistenzeinsatz tätig. Der stellvertretende Militärkommandant des Burgenlandes, Raimund Wrana, zeigte sich ebenfalls erfreut, dass der Einsatz nun erfolgreich beendet werden konnte. Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) erklärte in einer Aussendung: „Das Bundesheer konnte bei der Eindämmung der Maul- und Klauenseuche schnell und effektiv unterstützen.“ Die Kosten für die Maßnahmen könnten noch nicht beziffert werden, sagte Haider-Wallner auf Nachfrage bei der Pressekonferenz. Getragen werden sie vom Bund.